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Design Thinking Workshop



Astrid am Whiteboard


Die Herausforderung lautete: Wie können wir einen gemeinschaftlich genutzten Ort gestalten, an dem die Bedürfnisse von 100 Bewohner*innen zusammenkommen? Gemeinsam mit Astrid Möller habe ich im Juli 2020 einen Design Thinking Workshop zu dieser Fragestellung konzipiert und moderiert, in dem erste Lösungsideen entstanden. In diesem Artikel beschreibe ich, wie wir dabei vorgegangen sind.


Das KoDorf steht für neues Leben und Arbeiten auf dem Land. Eine Stunde entfernt von Berlin entsteht, auf dem Gelände eines alten Sägewerks in Wiesenburg, ein Dorf im Dorf. 40 Parteien (100 Menschen) gestalten genossenschaftlich organisiert einen neuen Ort für eine gesellschaftlich wünschenswerte Zukunft. Neben drei Haustypen, die den privaten Rückzugsort bilden, wird es auch einen 700 Quadratmeter großen Community-Space im alten Sägewerk geben. Wir haben den KoDorf-Gründer Frederik Fischer und sein Team im Rahmen eines eintägigen Workshops dabei unterstützt, diese Herausforderung zu lösen.




Schritt 1: Wer nutzt den Community-Space?


Zur Vorbereitung auf den Workshop haben wir mit dem Team ein Persona-Template erarbeitet und insgesamt sieben Personas definiert. Diese basieren auf den diversen zukünftigen Bewohnerinnen und Besuchern des KoDorfs sowie einem Ortsansässigen. Für das Team war wichtig, dass sowohl interne als auch externe Beteiligte berücksichtigt werden, da der Community-Space bewusst als verbindendes Element mit der Außenwelt genutzt werden soll. Das Team hat im Vorfeld bereits Bewerbungsgespräche mit den zukünftigen Bewohner*innen geführt, sodass Erkenntnisse über deren Bedürfnisse vorlagen und direkt von uns berücksichtigt werden konnten.


Die Titel der Personas lauten: der Werkel-Papa, die Pensionistin, der Pendler, die Selbstständige, der Wiesenburger, das Kind, die Coworking-Nutzerin. Um zu verstehen, wie der Community-Space an unterschiedlichen Tagen und Tageszeiten genutzt wird, haben wir im Template einen Wochentag sowie einen Tag am Wochenende im Alltag der Persona beschrieben. Ergänzend haben wir außerdem zwischen morgens, mittags/nachmittags sowie abends unterschieden, um herauszufinden, zu welchen Zeiten der Community-Space genutzt und gebraucht



Post-its mit Erkenntnissen
Aufbauend auf den Personas werden Bedürfnisse auf Post-its gesammelt


Schritt 2: Wie lassen sich Bedürfnisse bündeln?


Pro Persona wurden fünf bis zehn Bedürfnisse priorisiert, auf Post-its notiert und von den Personas losgelöst. Die Unterscheidung nach Tageszeiten wurde dabei bewusst durch eine Farbcodierung der Post-its aufrecht erhalten. Dann haben wir zueinander passende Bedürfnisse sinnvoll zu Orten gebündelt. Ein Ort ist in diesem Sinne abstrakt zu verstehen, um nicht zu konkrete Vorstellungen auszulösen, die auf bereits bekannten Orten und Erfahrungen basieren. Eine Auswahl der Orte: Kern-Ort, leibliches Wohl, Arbeitsbereich, Raum für Dialog und Experiment. Durch die Farbcodierung der Post-its konnte das Team am Ende des Prozesses visuell ablesen, ob bestimmte Orte sich verbinden lassen, weil eine Mehrfachnutzung zu unterschiedlichen Tageszeiten möglich ist.



Ein Team arbeitet am Whiteboard
Das Team gruppiert zueinander passende Bedürfnisse

Schritt 3: Welche Orte lassen sich verbinden?


Um diese abstrakten Orte im nächsten Schritt wieder etwas konkreter zu machen, haben wir ein Szenario-Template entworfen. Das Team hat dank der strukturierten Visualisierung am Whiteboard schnell die zwei Herzbereiche des zukünftigen Community-Spaces identifiziert und jeden als Szenario ausgearbeitet. Hier entsteht durch Storytelling – in Form eines detailliert beschriebenen Tagesablaufs – ein klares Bild des zukünftigen Raumes und seiner Nutzer*innen. Mithilfe dieser Szenario-Geschichte konnten außerdem typische Artefakte (lange Arbeitstafel), die benötigte Infrastruktur (Spinde, schwarzes Brett, WLAN) sowie potenzielle Jobs (Köchin/Koch), abgeleitet werden.


Mithilfe dieser beiden Szenarien kann das Workshop-Team sich nun mit weiteren Bewohner*innen austauschen, um die Ideen und Erkenntnisse zu prüfen und zu überarbeiten. Die Szenarien eigenen sich außerdem als Inspirationsquelle für das Architektur-Team.



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