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Der Ablauf eines Karriere-Coachings in fünf Schritten

  • Autorenbild: Steffen Sommerlad
    Steffen Sommerlad
  • 1. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen


Zwei Personen in einer Coaching-Situation

„Wie läuft ein Karriere-Coaching bei dir ab?“ Diese Frage wird mir oft im Kennenlerngespräch von den Coachees gestellt. Und ehrlich gesagt bin ich mit einer Antwort vorsichtig, denn jede*r Coachee ist anders und dementsprechend ist auch jedes Coaching anders. Gleichzeitig hat sich aus meiner Erfahrung ein typischer Prozess herausgebildet, der sich in vielen Fällen bewährt hat – und den ich dir hier transparent vorstellen möchte. Bitte verstehe ihn als Orientierung, nicht als starre Blaupause. Je nach Herausforderung und Fragestellung kann sich ein Coaching stark an diesem Ablauf orientieren, oder auch ganz andere Wege einschlagen.


Bevor ich dir zeige, wie ein typischer Coaching-Prozess in fünf Schritten à 60 Minuten aussehen kann, möchte ich kurz die Grundlagen erfolgreichen Coachings skizzieren.


Inhaltsverzeichnis:



Für wen ist dieser Coaching-Prozess geeignet?


Dieser Coaching-Prozess eignet sich besonders für Menschen, die sich beruflich neu orientieren, in ihrer aktuellen Rolle unzufrieden sind oder herausfinden möchten, wie sie ihre Stärken gezielter einsetzen können. Ob Berufseinsteiger*in, erfahrener Designer oder kreative Freelancerin – der Ablauf lässt sich individuell anpassen und wird auf deine Situation zugeschnitten.



Die Grundlage für ein erfolgreiches Coaching


Coaching bedeutet partnerschaftliche Prozessbegleitung. Als dein Coach übernehme ich die Verantwortung für den Prozess und begleite dich mithilfe von Fragen und Methoden durch deinen individuellen Erkenntnisprozess. Du definierst das Lern- und Veränderungsziel und trägst im Laufe des Prozesses auch die Verantwortung für die Ergebnisse.


Das heißt, du arbeitest intensiv an deinen Themen. Viel passiert auch zwischen den Sitzungen. Wir sammeln in den Coachings Erkenntnisse und Aufgaben, die du dann eigenverantwortlich weiter bearbeitest. Deshalb ist es wichtig, dass du Zeit für Reflexion einplanst. Coachings stagnieren oft, wenn diese Zeit fehlt.


Um gut arbeiten zu können, empfehle ich dir, einen persönlichen Wissens- und Reflexionsort anzulegen – zum Beispiel ein Notizbuch, ein Miro-Board oder ein eigener Bereich in Notion. Wichtig ist, dass es zu dir passt und genutzt wird.


In den Coachings arbeite ich am liebsten mit Whiteboard und Post-its – sowohl analog als auch online über ein Miro-Board. Du kannst dir am Ende jeder Session ein Foto oder einen Screenshot vom Ergebnis machen.


Grafik die einen Coaching-Prozess in 5 Schritten visualisiert
Der Karriere-Coaching-Prozess in 5 Schritten

Übersicht: Der Coaching-Prozess in 5 Schritten


Der Coaching-Prozess orientiert sich an den folgenden fünf Schritten:

  1. Reflexion der Gegenwart (Ist-Situation)

  2. Entwicklung von Zukunftsbildern (Ziel-Situation)

  3. Klarheit über Ressourcen und Hürden gewinnen (Realitätscheck)

  4. Planung konkreter Schritte (Fahrplan)

  5. Nachhaltige Routinen entwickeln (Integration)



Schritt 1: Reflexion der Gegenwart


In der ersten Coaching-Session werden wir ein umfassendes Bild deiner aktuellen beruflichen Situation gewinnen. Hier geht es um ehrliche Selbstreflexion – auch wenn manche Erkenntnisse unbequem sein können.


Die zentralen Fragen:

  • Was ist deine konkrete Herausforderung bzw. welches Problem hat dich zum Coaching gebracht?

  • Welche Stärken (Fähigkeiten, Kompetenzen, Erfahrungen) hast du?

  • Was brauchst du, um gut arbeiten zu können (Arbeitsumgebung, Führungsstil, Teamkultur)?

  • Was stört dich an deiner aktuellen Situation? Was möchtest du nicht mehr machen?

  • Welche Zweifel oder Überzeugungen halten dich zurück?


Konkrete Methoden und Tools:

  • Stärken- und Werte-Analyse

  • Glaubenssätze identifizieren

  • Feedback von Freund*innen, Familie oder Kolleg*innen

  • (optional) Persönlichkeitstest



Schritt 2: Entwicklung von Zukunftsbildern


In der zweiten Coaching-Session darfst du groß denken: Wie könnte deine berufliche Zukunft aussehen? Wir formulieren Visionen, die motivieren, ohne sofort umsetzbar sein zu müssen.


Zentrale Fragen:

  • Wo möchtest du in zwei bis fünf Jahren beruflich stehen?

  • Welche Visionen oder potenziellen Zukunftsbilder kannst du dir vorstellen?

  • Welche konkreten Veränderungen wünschst du dir (Rolle, Branche, Arbeitsweise, Verantwortung)?

  • Was würde dich morgens motiviert aus dem Bett springen lassen?


Methoden & Tools:

  • Wünschenswerte Visionen

  • Future Skills

  • Typischer Tag in der Zukunft

  • Umfeld-Analyse: Agenturen, Wettbewerb, Jobtitel, Weiterbildungen



Schritt 3: Klarheit über Ressourcen und Hürden gewinnen


In dieser Session wird aus der Vielfalt eine Richtung. Wir prüfen die Realisierbarkeit deiner Visionen und analysieren systematisch deine Ressourcen.


Zentrale Fragen:

  • Welche Vision passt zu deinen Werten, Stärken und Lebensumständen?

  • Welche Ressourcen hast du bereits (Fähigkeiten, Kontakte, Erfahrung, Finanzen)?

  • Was fehlt dir aktuell (Know-how, Erfahrung, Netzwerk)?

  • Welche Hürden oder Unklarheiten siehst du?


Methoden & Tools:

  • Entscheidungsmatrix (z. B. nach Wirkung & Machbarkeit)

  • Ressourcen-Mapping

  • Szenarien vergleichen oder Mini-Experimente skizzieren



Schritt 4: Planung konkreter Schritte


Jetzt wird's konkret: Wir entwickeln deinen individuellen Umsetzungsplan. Kleine Schritte mit hoher Wirkung stehen im Mittelpunkt.


Die zentralen Fragen:

  • Wie erreichst du deine Vision Schritt für Schritt?

  • Welche drei bis fünf konkreten Aktionen planst du in den nächsten vier Wochen?

  • Welche kleinen Experimente kannst du durchführen, um deine Richtung zu testen?


Konkrete Methoden und Tools:

  • Meilensteinplanung

  • Testformate für Karrierehypothesen

  • SMARTe Zieldefinition



Schritt 5: Nachhaltige Routinen entwickeln


Die letzte Session sichert die Nachhaltigkeit: Du entwickelst Tools und Rituale, mit denen du deine Entwicklung auch nach dem Coaching weiter gestalten kannst.


Die zentralen Fragen:

  • Wie kannst du eigenständig prüfen, ob du auf Kurs bist?

  • Welche Routinen und Reflexionsformate passen zu dir?

  • Wie erkennst du, wann eine Kurskorrektur nötig ist?


Konkrete Methoden und Tools:

  • Entscheidungsleitlinien

  • Regelmäßige Self-Reviews

  • Gespräche mit Mentor*innen / KI-Coaching (z. B. mit ChatGPT)

  • Frühwarnsystem: Signale für Unzufriedenheit und Richtungswechsel



Wie geht es nach den fünf Sessions weiter?


Idealerweise hast du dann ein klares Ziel vor Augen sowie einen Umsetzungsplan mit konkreten Schritten. Manche Coachees wünschen sich nach Abschluss der fünf Sitzungen punktuell weitere Unterstützung, beispielsweise in Form von gezieltem Sparring zu Themen wie Bewerbungen, Führungsfragen oder Portfolioentwicklung.



Woran erkennst du gute Karriere-Coaches?


Das Internet ist voller Coaches. In dieser Masse den oder die Richtige zu finden, ist nicht einfach. Hier ein paar Hinweise, worauf du achten kannst:


  • Die Chemie muss stimmen. Ein gutes Kennenlerngespräch kann dir dabei helfen. Ein professioneller Coach wird dich dort nicht zu einer Entscheidung drängen.

  • Erfahrung und Passung: Ein Coach muss nicht zwingend aus deiner Branche kommen, aber es kann hilfreich sein. Ich selbst habe viele kreative Rollen ausgeübt – davon profitieren meine Coachees aus den Bereichen Kreativität und Design.

  • Transparenz bei Preisen: Du solltest vorab wissen, was ein Coaching kostet.

  • Gute Coaches machen sich überflüssig. Das Ziel besteht darin, dass du eigenständig weiterarbeiten kannst – mit den Tools, die du im Coaching erarbeitest.



Wenn du spürst, dass du dich beruflich weiterentwickeln möchtest, dann lass uns unverbindlich sprechen!



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