Ein Workshop ist ein tolles Format, um im Team fokussiert Herausforderungen zu lösen. Damit gute Ergebnisse entstehen, ist neben einer passenden Auswahl der Methoden vor allem eine klare und verständliche Moderation der Arbeitsaufträge entscheidend. Wenn das Ziel der Methode oder einzelne Arbeitsschritte vom Team nicht verstanden werden, dann führt das in der Ausarbeitung zu Fragen, Irritationen und unzureichenden Ergebnissen. In diesem Artikel teile ich fünf praktische Tipps und beispielhafte Slides für die optimale Moderation jeder Workshop-Methode.
1. Zielgruppe: Moderiere jede Methode für Newbies
Im Idealfall wird eine Methode so moderiert, dass auch eine Person diese versteht, die noch nie davon gehört oder mit ihr gearbeitet hat. Versetze dich bei der Vorbereitung bewusst in diese Newbie-Perspektive und erkläre einfach und klar, um welche Methode es sich handelt (Name und Hintergrund), warum diese Methode eingesetzt wird (Intention und Ziel) und wie welches Ergebnis dabei entsteht (Arbeitsschritte). Auch wenn es zuerst ungewohnt erscheint, es lohnt sich jeden Arbeitsschritt mehrfach im Plenum zu erklären (mindestens zweimal), damit das gesamte Team den Arbeitsauftrag verstehen.
Wenn du unsicher bist, ob deine Moderation funktioniert, dann teste die Methode vorab mit Freund*innen oder Kolleg*innen, die nicht damit vertraut sind. Verstehen sie, worum es geht und was in den Arbeitsschritten von ihnen erwartet wird? Zwei bis drei Tests genügen bereits, um die größten Schwachstellen deiner Moderation zu identifizieren und zu verbessern.
2. Kontext: Die Methode im gesamten Workshop-Prozess
Ein effektiver Workshop durchläuft einen Prozess aus mehreren Phasen, z. B. Recherche, Fokus, Entwicklung und Planung. Ich empfehle diesen Artikel für mehr Details zu diesem Framework. Für jede Phase gibt es eine Auswahl an Methoden. Oft kommen in einem Workshop mehrere aufeinander aufbauende Methoden zum Einsatz. Das Ergebnis der ersten Methode fließt als Grundlage in die zweite Methode ein, das Ergebnis der zweiten in die dritte Methode usw.
Um den Teilnehmenden einen Überblick über den gesamten Arbeitsprozess zu geben, kann es hilfreich sein, direkt zu Beginn die Phasen in Form einer Prozessgrafik vorzustellen. Dort können dann auch in chronologischer Reihenfolge die eingesetzten Methoden visualisiert werden.
3. Was und Warum: Die Methode und das Ziel
Bevor das Team beginnt, Ergebnisse mithilfe einer Methode zu erarbeiten, stelle ich diese kurz in Form eines Steckbriefs vor. Ich nenne den Namen und gehe auf den Kontext der Entstehung ein, falls diese Information vorliegt. Ich beschreibe die Intention und das Ziel der Methode und zeige zur Inspiration potenzielle Ergebnisse in Form von Fotografien oder Grafiken.
Achtung: Beispiele können verunsichern, wenn sie zu „perfekt“ sind. Im Idealfall passen sie zum Wissensstand und den Fähigkeiten der Teilnehmenden.
4. Wie: Die Arbeitsschritte und der konkrete Arbeitsauftrag
Viele Methoden bestehen aus mehreren Arbeitsschritten. Nachdem der Name der Methode und das Ziel klar sind, stelle ich bei komplexen Methoden kurz alle enthaltenen Arbeitsschritte in einer Übersicht vor. Das ist auch ein guter Moment, um auf die zur Verfügung stehende Zeit, die involvierten Materialien sowie spezielle Arbeitsregeln einzugehen. Falls die Methode nur aus einem Arbeitsschritt besteht, dann entfällt diese Übersicht.
Startet das Team in den konkreten Arbeitsauftrag, dann visualisiere ich die zur Verfügung stehende Zeit mithilfe eines Time Timer®, wahlweise analog, digital auf einem iPad oder bei größeren Gruppen, für alle gut sichtbar, direkt auf dem Slide. Hierfür empfehle ich dieses einstündige Video eines ablaufenden Time Timer®, welches sich flexibel einstellen und in die Präsentation integrieren lässt.
5. Ergebnisbeispiel: Ein ausgefülltes Template
Bei vielen Workshops erarbeiten die Teilnehmenden Inhalte mithilfe von Templates (z. B. Idea-Napkin, Persona, Business Model Canvas, „How Might We”-Question, User Journey, Empathy Map). Je nach Thema und Erfahrung ist es sinnvoll, einleitend ein beispielhaft ausgefülltes Template vorzustellen, damit alle einen Eindruck von einem optimalen Ergebnis erhalten.
Achtung: Es kann hilfreich sein, dieses Beispiel aus einem anderen Kontext zu wählen, damit das Team nicht zu stark in der eigenen Ideenentwicklung und Ausarbeitung beeinflusst bzw. eingeschränkt wird.
Folgende Websites bieten eine Auswahl an kostenfreien Templates zum Download an:
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Fotografien von Angela Elbing